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Seilerei

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Alte Seilerei

Seilerei Bernhard -- oder wie man andern einen Strick drehte.

Noch im Jahr 1930 wurden in Laupen 55 verschiedene handwerkliche Berufe ausgeübt. Viele davon sind verschwunden, so unter anderen der Feilenhauer, der Drechsler, der Feldmauser und die Seilerei der Brüder Bernhard.
Schüler der Sekundarschule Laupen haben 1971 die Arbeit des letzten Seilers in einem Super8-Film festgehalten. Ernst Bernhard zeigt in seiner Werkstatt im Alten Rathaus an der Marktgasse, wie aus gekardetem Hanf Seile entstanden. Der hochbetagte Handwerksmeister arbeitete hier noch fast jeden Tag und stellte kurze Seile, sogenannte Kälberstricke, her.
Zuerst wird der Hanf zu Garn versponnen. Dann werden diese Schnüre mittels einer mechanischen Einrichtung zu einem Seil gedreht oder geschlagen. Die Seile werden dann nochmals zusammengedreht und am Ende verspleisst (am einen Ende mit einer Schlaufe).
Man beachte die komplizierten Transmissionen, die dazu dienten, mit einem Elektromotor möglichst viele Maschinen antreiben zu können: Technik aus der Frühzeit der Industrialisierung!
Stolz präsentiert uns Ernst Bernhard am Schluss seine Werkstatt mit den fertigen Seilen. Er erinnert sich dabei an frühere Zeiten, als er in einer langen Seilerbahn beim Schloss Laupen seine grossen Seile fertigte: «Das isch am schönschte gsi, früech am Morge i der grosse Bahn ds wärche, voruss im Waud, d'Vögeli ghöre pfiiffe....»
Ernst Bernhard starb am 30.8.1974 im Alter von 85 Jahren.